Die Wortarten
Wortarten sind Klassen mit bestimmten Merkmalen und Funktionen innerhalb eines Satzes. Jedes Wort kann einer Wortart zugeordnet werden.
Das hilft dir z. B. dabei, ein Wort richtig zu schreiben und einen Satz korrekt aufzubauen.
Im Deutschen gibt es zehn Wortarten.
Du kannst sie danach unterscheiden, ob sie veränderlich (flektierbar) oder unveränderlich (nicht flektierbar) sind, also ob sich ihre Form ändern lässt oder nicht.
Wortart | Beispiel |
---|---|
Nomen (= Substantive) | Haus, Häuser |
Verben | lachen, gelacht |
Adjektive | groß, größer |
Artikel | der, dem |
Pronomen | sein, seine |
Numeralien (= Zahlwörter) | drei, dritten |
Adverbien | bald, dort |
Präpositionen | auf, bis |
Konjunktionen (= Bindewörter) | dass, weil |
Interjektionen (= Ausrufe) | ach, oje |
Die zehn Wortarten im Deutschen
Es gibt im Deutschen zehn Wortarten:
- Nomen (= Substantive)
- Verben
- Adjektive
- Artikel
- Pronomen
- Numeralien (= Zahlwörter)
- Adverbien
- Präpositionen
- Konjunktionen (= Bindewörter)
- Interjektionen (= Ausrufe)
Die ersten sechs Wortarten sind veränderlich bzw. flektierbar, wohingegen die letzten vier unveränderlich bzw. nicht flektierbar sind.
Das bedeutet, dass sie in einem Satz entweder verändert werden können oder in diesem immer gleich bleiben.
1. Nomen (= Substantive)
Nomen werden auch als Substantive, Hauptwörter oder Namenwörter bezeichnet.
Du verwendest sie, um Lebewesen (Menschen, Tiere und Pflanzen), Gegenstände, Namen und Abstraktes zu benennen.
Nomen können konkret oder abstrakt sein.
Konkrete Nomen sind materiell, d. h., du kannst sie mit deinen Sinnen wahrnehmen und daher z. B. sehen und anfassen (etwa Gegenstände).
Abstrakte Nomen hingegen sind immateriell, weshalb du sie nicht mit deinen Sinnen wahrnehmen und z. B. weder sehen noch anfassen kannst (etwa Gefühle und Gedanken).
Nomen zeichnen sich durch spezifische Merkmale aus, die du der nachfolgenden Tabelle entnehmen kannst.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden großgeschrieben. | Koffer, Masterarbeit |
Sie haben meist einen Artikel. | der Räuber, das Schild |
Sie haben eine Singular- und eine Pluralform. | Buch, Bücher |
Sie können maskulin, feminin oder neutralsein. | der Scherz, die Reise, das Baby |
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus) und Fall (Kasus) angepasst/dekliniert werden. | des Mädchens(Singular + Genitiv)
den Häusern (Plural + Dativ) |
2. Verben
Verben werden häufig Tätigkeits- oder Tunwörter genannt, da du mit ihnen eine Tätigkeit oder einen Zustand angibst.
Sie haben in einem Satz mehrere Funktionen, da sie z. B. die Wortstellung beeinflussen und das Prädikat im Satz ausmachen.
Das Prädikat ist das zentrale Satzglied, mit dem die Tätigkeit oder der Zustand des Subjekts ausgedrückt wird. Es ist also notwendig, um einen Satz zu bilden.
Im obigen Beispiel ist das Wort ‚Hund‘ das Subjekt und das Wort ‚bellt‘ das Prädikat. Mit Letzterem wird also ausgedrückt, was der Hund macht.
Du kannst zwischen starken und schwachen, Voll-, Hilfs- und Modalverben unterscheiden.
Starke Verben sind unregelmäßig, da sie in den drei Stammformen ‚Infinitiv‘, ‚Präteritum‘ und ‚Partizip Perfekt‘ stark voneinander abweichen, z. B.: beginnen – begann – begonnen.
Bei schwachen Verben ist das nicht der Fall, sie sind also regelmäßig, etwa: lernen – lernte – gelernt.
Vollverben können alleine stehen, wohingegen Hilfsverben immer mit einem Vollverb kombiniert werden müssen, etwa: ‚hat gegessen‘.
Mit Modalverben kannst du u. a. Fähigkeiten, Notwendigkeiten und Absichten ausdrücken.
Die wichtigsten Merkmale von Verben findest du in der nachstehenden Tabelle.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | anschalten, tauchen |
Sie geben Zeitformenwie das Präsens (Gegenwart) oder das Perfekt (Vergangenheit)an. | Wir lachen.
Wir haben gelacht. |
Sie geben Modi wie den Imperativ (Befehlsform)oder den Konjunktiv(Möglichkeitsform) an. | Rennt!, sei |
Sie können im Aktivoder im Passiv stehen. | macht, wird gemacht |
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus) und Person angepasst/dekliniert werden. | Du schreist. (du + Singular)
Sie schreien. (sie + Plural) |
3. Adjektive
Adjektive werden häufig als Eigenschafts- oder Wiewörter bezeichnet, weil du mit ihnen die Eigenschaften von Nomen angibst, also z. B. von Lebewesen oder Dingen.
Adjektive kannst du anhand bestimmter Merkmale erkennen, wie die Tabelle zeigt.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | interessant, teuer |
Sie können meist gesteigert werden. | nett, netter, amnettesten |
Sie können vor einem Nomen oder hinter einem Nomen stehen. | Ich will einen heißenKaffee.
Der Kaffee ist heiß. |
Wenn sie vor einem Nomen stehen, sind sie veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. | schwere Aufgabe, süßen Hunden |
Wenn sie nach einem Nomen oder alleine stehen, sind sie unveränderlich/nicht flektierbar – es sei denn, sie werden gesteigert. | Die Schuhe sind alt.
Die Schuhe sind älter. |
4. Artikel
Artikel werden oftmals als Begleiter bezeichnet, weil sie zusammen mit Nomen auftreten.
Du kannst zwischen bestimmten und unbestimmten Artikeln unterscheiden.
Manchmal wird aber kein Artikel vor ein Nomen gesetzt, nämlich dann, wenn dieses nicht näher bestimmt ist.
Das ist z. B. bei manchen Nomen im Plural, Eigennamen und Berufsbezeichnungen der Fall.
Es handelt sich dann um sogenannte Nullartikel, wie dir die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Wichtige Merkmale von Artikeln, die du kennen solltest, findest du in der nachstehenden Tabelle.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | der, eine |
Sie sind bei Nomen im Plural immer feminin. | die Interessen, dieMänner |
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. | einen Teller (Singular + Akkusativ + maskulin)
den Lehrerinnen (Plural + Dativ + feminin) |
5. Pronomen
Pronomen sind sogenannte Fürwörter. Das heißt, sie werden für ein Nomen verwendet, um dieses näher zu bestimmen.
Sie können ein Nomen aber auch ganz ersetzen, wie dir die folgenden Beispiele zeigen.
Du kannst zwischen sieben Arten von Pronomen unterscheiden, die nachstehend aufgelistet sind.
Mit Demonstrativpronomen wird auf ein bestimmtes Nomen hingewiesen, während sich Indefinitpronomen auf allgemeine Dinge beziehen.
Interrogativpronomen sind Fragewörter und Personalpronomen Stellvertreter, d. h., mit ihnen werden Nomen ersetzt.
Possessivpronomen drücken einen Besitz aus, wohingegen sich Reflexivpronomen auf ein bereits genanntes Nomen im Satz beziehen.
Im Gegensatz dazu werden Relativpronomenbenutzt, um Neben- bzw. Relativsätze einzuleiten.
Merkmale von Pronomen, die du dir merken solltest, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | er, man |
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. | meinem Hund (Singular + Dativ + maskulin)
jener Frauen (Plural + Genitiv + feminin) |
6. Numeralien (= Zahlwörter)
Numeralien kannst du auch als Zahlwörter bezeichnen, da sie Zahlen beinhalten oder eine Menge angeben.
Numeralien lassen sich in mehrere Gruppen unterteilen. Zu diesen gehören Bruch-, Kardinal-, Ordinal-, Gattungs- und Multiplikativzahlen sowie unbestimmte Zahladjektive.
Bruchzahlen geben Teile eines Ganzen an und umfassen einen Zähler und einen Nenner. Kardinalzahlen hingegen sind die normalen Grundzahlen.
Mit Ordinalzahlen drückst du eine bestimmte Position innerhalb einer Zahlenreihe aus und mit Gattungszahlen eine Vielfalt von Dingen.
Multiplikativzahlen verwendest du, um auszudrücken, dass eine Anzahl vervielfacht wird, während mit unbestimmten Zahladjektiven ungenaue Mengen angegeben werden.
Numeralien haben ebenfalls spezifische Merkmale, wie in der Tabelle zu sehen ist.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | eins, zweifach |
Sie können bestimmtoder unbestimmt sein. | vier, einige |
Die meisten Numeralien sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. | des fünften Spiels (Singular + Genitiv + neutral)
zahlreichenHundewelpen (Plural + Dativ + feminin) |
7. Adverbien
Adverbien sind sogenannte Umstandswörter. Das heißt, dass du mit ihnen Umstände angibst, die sich auf ein einzelnes Wort (Nomen, Verb oder Adjektiv) oder einen ganzen Satz beziehen.
Im ersten Satz wird das Adjektiv ‚wunderbar‘ wie ein Adverb verwendet, um zu beschreiben, wie die Person singt. Es bezieht sich also nur auf das Wort ‚singt‘.
Im zweiten Satz wird mit dem Adverb ‚sicherlich‘ eine Vermutung ausgedrückt, die für die gesamte Aussage gilt. Es bezieht sich also auf den ganzen Satz.
Es lässt sich zwischen Adverbien des Ortes (lokal), der Zeit (temporal), der Art und Weise (modal) sowie des Grundes (kausal) unterscheiden.
Du kannst die folgenden W-Fragen stellen, um herauszufinden, um welche Art von Adverb es sich jeweils handelt.
Zentrale Merkmale von Adverbien kannst du der nachstehenden Tabelle entnehmen.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | bald, hier |
Sie bestehen meist aus nur einem Wort. | kaum, vielleicht |
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. | oft, wohl |
8. Präpositionen
Präpositionen sind Verhältniswörter, da sie mit Nomen oder Pronomen in einer direkten Beziehung stehen.
Um sie zu bestimmen, solltest du zwischen Präpositionen des Ortes (lokal), der Zeit (temporal), der Art und Weise (modal) sowie des Grundes (kausal) unterscheiden können.
Du kannst Präpositionen zudem an bestimmten Merkmalen erkennen, wie die Tabelle zeigt.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | hinter, mit |
Sie stehen normalerweise vor ihrem jeweiligen Bezugswort. | für meine Schwester, neben dem Gebäude |
Sie geben den Fall (Kasus) ihres Bezugswortes an. | unter dem Schrank (Dativ)
auf den Tisch (Akkusativ) |
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. | gegen, statt |
9. Konjunktionen (= Bindewörter)
Konjunktionen werden auch als Bindewörter bezeichnet, weil du mit ihnen Sätze, Satzteile und Wörter verbinden kannst.
Du kannst sie in neben- und unterordnende Konjunktionen unterteilen.
Mit nebenordnenden Konjunktionen werden gleichrangige Sätze verbunden, z. B. zwei Haupt- oder zwei Nebensätze.
Durch unterordnende Konjunktionen werden hingegen Haupt- und Nebensätze verbunden.
Konjunktionen bzw. Bindewörter kannst du anhand konkreter Merkmale erkennen, wie die Tabelle erkennen lässt.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben. | bis, nachdem |
Sie beeinflussen die Stellung des Verbs im Satz. | Wir gehen spazieren, obwohl es regnet.
Ich freue mich, denn ich habe Urlaub. |
Sie bestehen aus einemWort oder mehreren Wörtern. | damit, einerseits … andererseits |
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. | falls, während |
10. Interjektionen (= Ausrufe)
Interjektionen sind Ausrufe- oder Empfindungswörter, da du mit ihnen Gefühle wie Freude, Ärger oder Überraschung ausdrückst.
Sie können aber auch für Aufforderungen verwendet werden.
Interjektionen zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus, wie in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Merkmal | Beispiel |
---|---|
Sie werden kleingeschrieben – es sei denn, sie stellen ein eigenständiges Wortdar. | pfui, Mist |
Nach ihnen steht oft ein Ausrufezeichen. | Au!, Wow! |
Sie können gedehnt oder vervielfacht werden. | Ahhh!, Igittigitt! |
Sie können alleine stehen und durch ein Komma abgetrenntoder direkt an das nachfolgende Wort angeknüpft werden. | Ach, das ist doch unglaublich!
O Gott! |
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. | hm, oha |
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