Bericht über die negative Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in Oberösterreich
Desselbrunn, 23. Oktober 2024 – In einem bemerkenswerten Schritt hat die Umweltbehörde in Oberösterreich erstmals eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Dies geschah im Zusammenhang mit einem geplanten Kiesabbau in Desselbrunn, unweit des bereits umstrittenen Betriebsbaugebiets Ehrenfeld II in Ohlsdorf.
Hintergrund des Projekts
Das Projekt, initiiert von Manfred Asamer, dem Sohn des bekannten Unternehmers Hans Asamer, sah die Rodung von 7,4 Hektar Wald vor, um das bestehende Asamer Kieswerk in Viecht zu erweitern. Dieses Vorhaben ist besonders brisant, da die angrenzende Fläche des Betriebsbaugebiets Ehrenfeld II aufgrund der Rodung von 20 Hektar Wald in der Vergangenheit bereits in der Kritik steht. Der Bundesrechnungshof hatte festgestellt, dass die Abholzung dort nicht hätte stattfinden dürfen, was nun auch die Entscheidung zur Ablehnung des aktuellen Projekts beeinflusste.
Gründe für die Ablehnung
In ihrem Bescheid führt die Behörde an, dass die bereits erfolgte Abholzung in der Region die Waldflächen erheblich reduziert hat und eine weitere Rodung daher nicht vertretbar ist. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass im angrenzenden Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II potenziell 4,5 Millionen Tonnen Kies abgebaut werden könnten, was nicht genutzt wurde. Die Behörden sehen es daher als nicht nachvollziehbar an, dass nun ein neuer Antrag auf Schotterabbau in unmittelbarer Nachbarschaft gestellt wird.
Die Entscheidung der Behörde könnte wegweisend für zukünftige Projekte in Oberösterreich sein und stellt einen klaren Appell an die Verantwortlichen dar, ökologische Belange stärker zu berücksichtigen.
Rechtliche Schritte
Die Asamer-Firma hat nun die Möglichkeit, innerhalb einer vierwöchigen Frist gegen die negative Beurteilung Einspruch zu erheben. Dies könnte zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen führen, da das Unternehmen bestrebt ist, seine Projekte fortzusetzen.
Fazit
Die Entscheidung, die Rodung für den Kiesabbau abzulehnen, stellt einen bedeutenden Schritt im Bereich des Umweltschutzes in Oberösterreich dar. Es zeigt, dass die Behörden bereit sind, klare Grenzen zu setzen, wenn es um die Erhaltung von Waldflächen und den Schutz der Natur geht. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Asamer-Firma gegen diese Entscheidung vorgeht und welche Auswirkungen dies auf zukünftige Projekte haben könnte.
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