Wechsel an der Spitze der Grünen: Leonore Gewessler wird Nachfolgerin von Werner Kogler
St. Pölten, 29. Oktober 2024 – Der Führungswechsel bei den Grünen steht fest: Werner Kogler wird Mitte 2025 sein Amt als Parteiobmann niederlegen und Platz für eine Frau an der Spitze der Partei machen. Als klare Favoritin für die Nachfolge gilt Leonore Gewessler, die derzeitige Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Mit 31.244 Vorzugsstimmen hat Gewessler die Unterstützung einer beachtlichen Wählerschaft erhalten. Dennoch wird ihre Beliebtheit außerhalb der grünen Reihen als eher bescheiden eingeschätzt. Gewessler hat in der Vergangenheit immer wieder durch kontroverse Entscheidungen auf sich aufmerksam gemacht, besonders nach ihrem Alleingang in Luxemburg. Dort stimmte sie gegen die Koalitionsvereinbarung mit der ÖVP zum umstrittenen EU-Renaturierungsgesetz. Diese Aktion und die Entscheidung, den Wiener Lobautunnel zu stoppen, haben ihr Image als unberechenbare Politikerin gefestigt.
Die Aussichten auf eine funktionierende Zusammenarbeit unter Gewesslers Führung sind skeptisch. Beobachter erwarten, dass die Koalitionsverhandlungen mit anderen Parteien schwierig werden könnten. Während die ÖVP möglicherweise eher zu einer Zusammenarbeit mit den Neos neigen wird, könnte Gewessler als unliebsame Partnerin gelten, mit der man sich nicht gerne auseinandersetzen möchte.
Neben Gewessler haben sich auch die scheidende Justizministerin Alma Zadić und die ehemalige Klubobfrau Sigrid Maurer um die Parteiführung beworben. Beide Politikerinnen stehen jedoch ebenfalls in der Kritik und gelten als unpopulär. Maurer musste bei der letzten Wahl zur geschäftsführenden Obfrau mit nur 72 Prozent Zustimmung eine empfindliche Niederlage hinnehmen, was ihre Chancen auf die Nachfolge von Kogler zusätzlich schmälert.
Der bevorstehende Umbau an der Spitze der Grünen wird entscheidend dafür sein, wie die Partei in Zukunft agieren wird und welche Richtung sie einschlagen möchte. Die kommenden Monate könnten für die Grünen also wegweisend sein, während sie sich auf den Übergang vorbereiten und ihre Strategien für die bevorstehenden politischen Herausforderungen festlegen.
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