Tag der Revolution im Mai (Día de la Revolución de Mayo) 2024
Der Unabhängigkeitstag in Buenos Aires!
Dieser Feiertag ist einer der wichtigsten für die Argentinier. Jeden 25. Mai feiern sie den Jahrestag der Souveränität Argentiniens. Im Jahr 1810 übernahm eine Junta die Macht vom spanischen Vizekönigreich, und das Land erklärte seine Unabhängigkeit von Spanien.
Maiwoche
Die Maifeierlichkeiten, die vom 18. bis zum 25. Mai 1810 dauerten, waren die entscheidendste Periode in der argentinischen Geschichte, eine Kette von Ereignissen, die zur Mai-Revolution und zur Unabhängigkeit von Spanien führten. Am 14. Mai 1810 erfuhren die Bewohner von Buenos Aires von der Schaluppe, die aus Europa ankam, von der Invasion von Sevilla durch die französische Armee. Am 23. Januar 1810 ergab sich Madrid, und Joseph Bonaparte übernahm den Thron. Als Folge wurde die Legitimität des Vizekönigs Cisneros, der von der Junta ernannt worden war, angezweifelt. Am 25. Mai wurde die unabhängige Primera Junta gegründet. Cornelio Saavedra wurde der erste Staatschef und Präsident der Primera Junta. Die Feier des Nationalfeiertags am 25. Mai markiert die Bildung der ersten nationalen Regierung in Argentinien nach der Unabhängigkeit.
Wie man feiert
Traditionell feiern die Einheimischen ihren Unabhängigkeitstag in großem Stil – mit Umzügen und Konzerten, öffentlichen Kundgebungen und Treffen. Schon am frühen Morgen sind alle Straßen von einer ausgelassenen Menschenmenge von Tausenden von Menschen erfüllt, die an der Demonstration teilnehmen. Diese Veranstaltungen dauern in der Regel bis spät in den Abend hinein.
Eine besondere Messe wird auch in den Kirchen aufgeführt und Theaterstücke werden im Colon Theater in der Hauptstadt Buenos Aires aufgeführt. Normalerweise bereiten Argentinier traditionelle Küche an diesem Tag in Anerkennung ihrer Vorfahren, die es durch die Revolution gemacht. Die Feierlichkeiten dauern bis Mitternacht mit Musik, Feuerwerk und anderen festlichen Aktivitäten.
Festliche Speisen
Der Tag der Mai-Revolution ist eine großartige Gelegenheit für Familien und Freunde, zusammenzukommen und ein herzhaftes Essen zu genießen. Zu den traditionellen Speisen, die an diesem Tag zubereitet werden, gehören Locro (ein dickes Kürbisgericht), Empanadas (gebackene Teigtaschen mit Fleischfüllung), Pastelitos (eine andere Art von Gebäck) und Cordero al Palo (Lamm). Ein traditionelles argentinisches BBQ (Asado) ist ebenfalls eine beliebte Option mit einer beeindruckenden Vielfalt an Fleischgerichten, wie Bife Ancho (Rib-Eye-Steak), Vacío (Flanksteak), Tira de Asado (Rippchen) und Lomo (Rinderfilet). Das Fleisch wird mit Chimichurri serviert, einer grünen Sauce aus Kräutern, Knoblauch, Öl und Essig. Und vergessen Sie nicht die köstlichen Desserts wie Dulce de Leche, Flan, Alfajores und Conitos.
Stolz wie ein Argentinier – der 25. Mai in Buenos Aires
Buenos Aires hat sich herausgeputzt. Türen und Fenster sind geschmückt mit hellblau-weißen Schleifen, die Sonne der argentinischen Flagge lacht die Passanten an jeder Straßenecke an. Anstelle von Regenschirmen und Adaptern wird in der Fußgängerzone die Escarapela, die argentinische Kokarde, als Anstecknadel verkauft. Die Vorbereitungen für den „Día de la Patria“ sind in vollem Gange.
Der 25. Mai ist ein wichtiger Feiertag in Argentinien. Grund dafür ist die Mai-Revolution von 1810, die in der Errichtung der ersten unabhängigen Regierung des Landes gipfelte und so den Weg zur endgültigen Unabhängigkeit von Spanien (9. Juli 1816) ebnete.
In den Kulturzentren und auf den Plätzen der Stadt gibt es zahlreiche Konzerte, Tanz- und Theatervorführungen, Märkte, kostenlose Führungen und kulinarische Köstlichkeiten.
Der 25. Mai ist eine hervorragende Gelegenheit, dem traditionellen Markt im Viertel Mataderos („Feria de Mataderos“) einen Besuch abzustatten (Av. Lisandro de la Torre & Av. de los Corrales; Bus Nr. 125 im Zentrum). Hier gibt es traditionelle Gerichte aus den verschiedenen Provinzen, Folklore-Vorführungen, Kunsthandwerk und ein historisches Museum mit ursprünglichem Restaurant und idyllischem Innenhof.
Locro – ein traditioneller Eintopf
Für die Argentinier kommt heute nur ein Gericht auf den Tisch: Locro. Locro ist ein herzhafter Eintopf aus Mais, Fleisch, chorizo-Wurst und Gemüse, der in den Andenstaaten weit verbreitet ist, und in Argentinien als Nationalgericht gilt. Serviert mit Fladenbrot und der scharfen Soße Quiquirimichi, ist Locro eine wahre Freude für den Gaumen.
Das weltbeste Locro gibt es natürlich bei der argentinischen Schwiegermama. Das zweitbeste im Restaurant La Morada im Zentrum (Hipólito Yrigoyen 778).
Zu Tisch bei den argentinischen Schwiegerelten
Für viele Porteños wird der Feiertag zum Anlass genommen, sich mit Familie und Freunden zu treffen und ausgiebig zu mampfen. Hernans Mutter hat das Familientreffen zur Sicherheit schon Wochen zuvor angekündigt, sodass niemand mit einer Ausrede kommen kann. Es ist einer dieser wenigen Tage, an denen Anwesenheitspflicht für die gesamte Großfamilie besteht.
Heute hört man geduldig lächelnd den Monologen des Onkels zu, der ständig versucht, seine Vitamintabletten zu verkaufen. Heute vergessen Schwiegerpapa und Tante, dass sie sich aufgrund ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten nicht ausstehen können und setzen sich gemeinsam an den Tisch. Sie verzichten auf Sticheleien und Diskussionen. Oder versuchen es zumindest.
Für einen Tag wird ausgeblendet, warum man die restlichen 364 Tage auf die Straße geht und demonstriert. Heute ist man stolz auf das Land, in dem man lebt.
Geschichten von früher werden ausgepackt. „Weißt du noch…?“ „Mein Urgroßvater hat an jedem 25. Mai das und das gemacht.“ Und wie groß das Kind der Schwester schon geworden ist!
Nach dem Aperitif und üppiger Vorspeise gibt es Locro, dazu Rotwein. Dann Nachspeise. Dann Kekse. Dann Torte. Dazu Kaffee. Wenn der Magen ausreichend verklebt ist von all dem Süßkram, werden Champagner und Sidra aus dem Kühlschrank geholt. Heute trinken wir auf „unser“ Argentinien. Ein Land, auf das wir stolz sind, das wir lieben. Es folgen Hymnen auf die Schönheit der unterschiedlichen Provinzen.
„Schade nur, dass wir Argentinier so bescheuert sind.“ Der Schwiegerpapa zwinkert mir zu, will mich, die Nicht-Argentinierin, zu seiner Komplizin machen. Die Mundwinkel der Tante beginnen nervös zu zucken, gleich startet sie den Gegenangriff und es wird doch politisch.
„Viva la patria!“ – die Schwiegermama kann gerade noch eingreifen und rückt ihre Escarapela zurecht. Alle erheben die Gläser. „Viva la patria!“
Und morgen? Da wird wieder demonstriert.
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